Informationen zu Bränden

Die Faszination Feuer - Imposant aber gefährlich

Brand eines Hauses in Alt-Saarbrücken, Juli 2015

Jeder von uns kennt Feuer und nutzt es auf unterschiedliche Weise im täglichen Leben. Trotz seiner Lebensnotwendigkeit kann es, wenn es außer Kontrolle gerät, zur Gefahr werden. So entstehen in Saarbrücken pro Jahr ca. 700 - 750 Brände, viele davon in Wohnhäusern. 

Die meisten werden durch Unachtsamkeit ausgelöst. Durch diese Brände werden jedes Jahr rund 400 Menschen in Deutschland getötet und 6000 Menschen schwerst brandverletzt. Viele Menschen hätten durch gezielte Vorbeugung und Wissen über richtiges Verhalten im Brandfall unverletzt bleiben können.

Deshalb möchten wir Ihnen mit den nachfolgenden Informationen eine Anleitung geben, Brandgefahren zu verringern, sich durch richtiges Verhalten selbst zu schützen und der Feuerwehr zu ermöglichen, Ihnen schnelle und effektive Hilfe zu leisten.

 

Was sind die Brandursachen ?

Viele Brände beginnen durch Unachtsamkeit und Fahrlässigkeit. Sie entstehen durch defekte oder falsch verwendete Elektrogeräte sowie den falschen Umgang mit offenem Feuer. Eine Kerze z. B. kann umfallen und herumliegendes, brennbares Material entzünden. Die Asche einer Zigarette kann auch nach mehreren Stunden noch zu einem Brand führen. Auf dem Herd abgestellte Gegenstände können durch starke Hitze in Brand geraten. Ähnlich verhält es sich bei nicht beaufsichtigten Bügeleisen. Besondere Vorsicht ist in der Weihnachtszeit geboten. Ein Weihnachtsbaum oder ein Gesteck brennen sehr leicht und sehr heiß. Dies sind alles Dinge aus dem täglichen Leben, bei denen die wenigsten Menschen eine Gefahr vermuten. Umso wichtiger ist es, dass Sie, gerade im Alltag, die nötige Aufmerksamkeit haben, um sich und Ihre Mitmenschen vor einer Brandgefahr zu schützen.

Was tun, wenn' s brennt ?

Kommt es trotz aller Vorsicht zu einem Feuer, kann Ihr Verhalten für Sie und Ihre Mitmenschen über Leben und Tod entscheiden. Vor allem eine panische Überreaktion kann dazu führen, dass eine Situation außer Kontrolle gerät. Die größte Gefahr für Sie bei einem Feuer ist der Rauch. In den meisten Haushaltsgegenständen sind Kunststoffe unterschiedlicher Art und Menge verbaut. Bei der Verbrennung dieser Kunststoffe wird eine Vielzahl giftiger Stoffe in Form von Rauch, aber auch in Form unsichtbarer Gase freigesetzt. Bereits nach wenigen Atemzügen kann dieser Brandrauch für Sie tödlich sein. Wenn Sie einen Brand bemerken, bewahren Sie zunächst Ruhe und handeln Sie überlegt!

So sollten Sie sich im Notfall verhalten:

  • Warnen Sie Familienangehörige und andere Mitbewohner Ihres Hauses.
  • Rufen Sie die Feuerwehr über den Notruf 112. Die Feuerwehr ist in wenigen Minuten bei Ihnen!
  • Nehmen Sie bei Entstehungsbränden einen Löschversuch vor, aber nur wenn Sie sicher sind, dass Sie sich dadurch nicht zusätzlich gefährden.
  • Schließen Sie die Tür zum Brandraum, um die Rauch- und Flammenausbreitung zu vermindern.
  • Helfen Sie, sofern möglich, anderen, die sich nicht selbst helfen können.
  • Verlassen Sie zügig das Gebäude. Sollte Ihr Fluchtweg jedoch durch Flammen oder Rauch abgeschnitten sein, begeben Sie sich in einen rauchfreien Bereich und schließen Sie die Tür hinter sich. Stellen Sie sich nach Möglichkeit auf einen Balkon oder an ein Fenster und machen Sie die Feuerwehr auf sich aufmerksam.
  • Erwarten Sie die Feuerwehr und teilen Sie kurz und gezielt mit, was passiert ist bzw. wo genau sich das Feuer befindet.
  • Wenn Sie wissen, dass sich noch jemand im Haus befindet, teilen Sie dies unbedingt der Feuerwehr mit.

 

Weitere wichtige Hinweise bei einem Brand:

  • Sehen Sie sich beim Betreten des Gebäudes die Fluchtwege an, damit Sie diese im Brandfall schnell und sicher finden!
  • Fliehen Sie in einem mehrstöckigen Gebäude in der Regel immer nach unten!
  • Halten Sie sich stets am Treppengeländer fest, denn Menschen in Panik nehmen keine Rücksicht auf andere!
  • Benutzen Sie unter keinen Umständen Aufzüge: Diese werden zur tödlichen Falle, wenn sie sich mit Rauch füllen oder nach einem Stromausfall stecken bleiben!
  • Reißen Sie Türen niemals hektisch auf, sondern öffnen Sie diese vorsichtig und ziehen sie gleich wieder zu, falls sich dahinter schon eine dichte Rauchschicht gebildet hat!
  • Wenn Sie den Raum, in dem Sie sich befinden, nicht mehr verlassen können, dichten Sie die Ritzen und Spalten an der Tür mit nassen Laken oder Handtüchern ab, um ein Eindringen des Rauchs zu verhindern!
  • Hängen Sie große Laken zum Fenster hinaus, um zu signalisieren, dass und wo noch Menschen auf Hilfe warten!

Wie kann ich einen Entstehungsbrand löschen ?

Im vorherigen Kapitel wurde erläutert, dass man Entstehungsbrände versuchen kann, selbst zu löschen. Allerdings sollte dies nur erfolgen, wenn eine eigenen Gefährdung unterbleibt und alle vorherigen Maßnahmen (Brand melden, andere Personen in Sicherheit bringen) abgeschlossen wurden. Die einfachste und sicherste Methode einen Brand zu löschen, ist der Feuerlöscher.

Feuerlöscher eignen sich zum Ablöschen von Kleinbränden und Entstehungsbränden, wobei das im Feuerlöscher enthaltene Löschmittel mit Hilfe von Überdruck ausgestoßen wird. Sie werden in verschiedenen Größen angeboten und sollten im Rahmen des Brandschutzes nicht nur in öffentlichen Einrichtungen oder Betrieben, sondern auch in Privathaushalten bereit stehen.

Im Umgang mit einem Feuerlöscher gilt es, einige Verhaltensregeln zu beachten, die sich sowohl auf den Einsatz der Geräte, die Handhabung als auch auf die unterschiedlichen Löschertypen sowie die Feuerlöscher Wartung beziehen. Auf den Feuerlöschern finden sie ein sog. Piktogramm auf dem genau erläutert ist, wie der jeweilige Feuerlöscher funktioniert. Der universellste Feuerlöscher ist hier der ABC- Pulverfeuerlöscher.

Die Buchstaben auf dem Behälter beziehen sich auf die sog. Brandklassen, die auf dem nachfolgenden Bild weiter erläutert werden. Sollten sie sich in der Handhabung oder der Wirkweise unsicher sein, unterlassen sie den Löschversuch, bringen sie sich und andere in Sicherheit und warten sie auf die Feuerwehr

Der "Fettbrand"

Simulation einer Fettexplosion (Quelle: Wikipedia)

Jedes Kind lernt, Feuer lösche ich mit Wasser. Doch dieser Grundsatz ist nicht immer richtig. Stellen wir uns ein Brand in einer Küche vor. In Folge einer Unachtsamkeit fängt das Fett in einer Pfanne Feuer und es brennt. Hier wäre es fatal mit Wasser zu löschen, da es in Folge dessen zu einer sog. "Fettexplosion" kommt. Die Fettexplosion tritt auf, wenn fälschlicherweise versucht wird, einen Fettbrand mit Wasser oder stark wasserhaltigen Flüssigkeiten (Getränke etc.) zu löschen.

Da brennendes Fett oder Öl bereits bei seiner Entzündung mehrere hundert Grad Celsius heiß und damit heißer als siedendes Wasser ist, verdampft zugegebenes Wasser schlagartig. Dadurch wird das brennende Fett mit dem Wasserdampf aus dem Behälter gerissen und kommt mehr oder weniger fein verteilt mit dem Sauerstoff der Luft in Berührung. Während die Flüssigkeitsoberfläche des brennenden Fettes noch relativ gering ist, wird sie durch den entstehenden Wasserdampf aufgerissen und in feinste Tröpfchen zerstäubt. Ähnlich der Verbrennung in einem Dieselmotor zünden die kleinsten Tröpfchen zuerst, heizen ihre Umgebung und benachbarte Fetttröpfchen auf und steigen mit der durch sie erhitzen Luft nach oben. Dadurch entsteht bei freier Entfaltung eine charakteristische Feuersäule über der Brandstelle, die sich zu einem Pilz formt. Das Phänomen einer Fettexplosion kann auch mit anderen Stoffen, z. B. bei erhitztem Wachs oder ähnlichem, auftreten.


Die Fettexplosion gehört in der Phase der Wasserverdampfungen zu den physikalischen Explosionen, da die Energie zum Verdampfen des Wassers aus der Wärme des Fettes stammt. Durch die darauf folgende explosionsartige (exotherme) Verbrennung der feinen Tröpfchen wird die Explosion weiter angetrieben und zu einer chemischen Explosion.

Die einfachste Möglichkeit einen Fettbrand zu löschen ist das Auflegen eines trockenen Deckels, damit der brennbare Stoff vom Sauerstoff getrennt wird und erstickt. Es sollte aber auf Eigenschutz geachtet werden, da Teile des Körperbereiches (Arme, Brust und Gesicht) nur wenig geschützt sind und so eine Gefahr durch Brandverletzungen besteht.

Nach neueren Erkenntnissen sind Löschdecken zum Löschen von Fettbränden – dafür wurden sie in der Vergangenheit in Küchen häufig vorgehalten – nur bedingt geeignet. Die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe hat Versuche zum Löschen von Fettbränden durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass Feuerlöschdecken aus Wolle, Baumwolle, Glas-, Nomex- und Kevlargewebe nur bedingt geeignet sind, da sie durchbrennen können. Vermutlich kondensierten heiße Fettdämpfe in den Decken und sorgten für deren Entzündung (Dochteffekt). Bei diesen Versuchen wurde auch festgestellt, dass manche andere, in der Vergangenheit häufig für Fettbrände vorgeschlagene Löschmittel, z. B. Pulver oder Kohlendioxid, nur bedingt oder gar nicht geeignet sind.

 

Weitere Informationen zu Bränden

Sollten sie weitere Informationen zu Bränden benötigen oder Fragen haben, zögern sie nicht uns anzusprechen. Das Institut für Schadenverhütung und Schadensforschung der öffentlichen Versicherer e. V. (IFS)  hat mehrere sehr informative Videos zur Schadenverhütung bei Bränden erstellt. Diese können unter folgendem Link angesehen werden:

http://www.ifs-ev.org/schadenverhuetung/videos/